< Digitalfunk BOS: Inbetriebnahme schreitet voran

Digitalfunk in ...

 

… Thüringen 

Der Aufbau des Digitalfunks wird in Thüringen planmäßig fortgesetzt. Der Netzabschnitt 15, LPI-Bereiche Erfurt, Jena und Gera, wird im März 2013 in den Wirkbetrieb überführt. Im Netzabschnitt 16 arbeiten die LPI-Bereiche Nordhausen und Saalfeld sowie Teile des LPI-Bereiches Gotha bereits im Probebetrieb. Ab April 2013 erfolgt die Integration des LPI-Bereiches Suhl und des restlichen Teils von Gotha in das System. Ziel ist die Aufnahme des erweiterten Probebetriebes in diesem Bereich im Juni 2013.

Kernstück der Polizeistrukturreform ist die Errichtung einer Landeseinsatzzentrale (LEZ). Eine Grundvoraussetzung dafür ist die Funktionsfähigkeit des Digitalfunks. Dies wurde im Rahmen der Planung der LEZ entsprechend berücksichtigt. Die Ausschreibung für die erforderliche Technik ist erfolgt. Diese wird dann zeitnah installiert, sodass mit der Übernahme der Leitstellenfunktion von den Landespolizeiinspektionen auch die Führungsfähigkeit gegeben ist.

Die Beschaffung der Endgeräte erfolgt planmäßig in Abstimmung des Projektes Digitalfunk mit dem Thüringer Innenministerium. Grundlage ist das Ausstattungssoll, welches wiederum auf den ODP fußt. Vom Innenministerium ist eine drastische Reduzierung des Fahrzeugbestandes der Polizei um fast ein Drittel geplant. Dagegen erheben die Dienststellen massive Einwände, weil die Funktionsfähigkeit der Polizei ohne eine ausreichende Zahl von Fahrzeugen in Frage steht. Bleibt zu hoffen, dass dieses Thema rechtzeitig geklärt wird, damit nicht am Ende Fahrzeuge ohne Funk bleiben.

Der Netzaufbau, der in Verantwortung des Bundes liegt, wird voraussichtlich noch bis Ende 2014 dauern. Bis dahin muss der Analogfunk als Rückfallebene weiter betrieben werden, damit nicht bei Störungen in einer Vermittlungsstelle der ganze Funkbetrieb in Thüringen lahmgelegt wird.
Edgar Große

 

… Sachsen

Das Projekt BOS-Digitalfunk Sachsen konnte 2012 ein großes Stück voran gebracht werden. Der Aufbau der Basisstationen geht im Freistaat Sachsen kontinuierlich weiter. Im Dezember 2012 waren von den 247 zu errichtenden Standorten bereits 223 Standorte baulich ertüchtigt, in 213 Standorten ist die Systemtechnik installiert und 111 Netzelemente sind bereits im bundesweiten Netz integriert. Auf die einzelnen Teilnetzabschnitte (TNA) aufgegliedert heißt das, es sind im TNA 1 (Leipzig) 98 Prozent, im TNA 2 (Dresden) 86 Prozent, im TNA 3 (Ostsachsen) 98 Prozent und im TNA 4 (Chemnitz) 84 Prozent der Standorte baulich ertüchtigt. Der Aufbau des BOS-Digitalfunknetzes und die Umrüstung der Anbindungen auf Richtfunk werden im Jahr 2013 im Wesentlichen abgeschlossen. Im TNA 2 wurde die Integration der Standorte in das bundesweite Netz im April 2012 planmäßig abgeschlossen. Somit waren auch hier die Voraussetzungen geschaffen für den Übergang in den erweiterten Probebetrieb (ePB), welcher am 22. August 2012 erfolgte. Der Beginn der Integration des TNA 3 ins bundesweite Netz war am 19. Dezember 2012, der Beginn des ePB im Mai 2013 rückt damit näher. Für den TNA 4 laufen derzeit verstärkte Anstrengungen, um den Integrationsbeginn im Juni 2013 zu schaffen.

Im Jahr 2012 konnten mit der PD Leipzig und der PD OE-OE zwei Leitstellen der Polizei mit der neuen Leitstellentechnik ausgestattet werden. Diese können nun neben dem Analogfunk auch den Digitalfunk aus der Leitstelle heraus bedienen. Mit der Abnahme der Leitstellentechnik an der Landesfeuerwehrschule Sachsen konnte im November ein wesentlicher Meilenstein im Bereich des Brandschutzes, Rettungsdienstes und Katastrophenschutzes (BRK) erreicht werden. Die Auslieferung der Endgeräte bei der Polizei wird im Jahr 2013 abgeschlossen werden. Im Bereich des BRK laufen derzeit zahlreiche Aktivitäten, um im Jahr 2013 einen kontinuierlichen Rollout weiterführen zu können.
Jens Naumann

 

… Sachsen-Anhalt

Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) stellt ein Führungs- und Einsatzmittel mit besonderem Charakter dar. Bei einem Ausfall der modernen Technik ist in der Regel mit globalen Einschränkungen zu rechnen und die Handlungsfähigkeit der Polizei in Gefahr. Der IKT kommt daher ein hoher Stellenwert zu. Wesentlicher Bestandteil der IKT ist der Digitalfunk.

In Sachsen-Anhalt sind insgesamt 155 Basisstationen erforderlich, um eine flächendeckende Digitalfunkversorgung sicherzustellen. Mittlerweile sind 149 Stationen aktiviert und damit 96 Prozent der Landesfläche versorgt. Die noch fehlenden sechs Stationen befinden sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Nord im Landkreis Harz und werden in diesem Frühjahr erbaut. Bis auf den Harz und die Landkreise Mansfeld- Südharz und Burgenlandkreis befindet man sich in Sachsen-Anhalt bereits seit dem 1. April 2012 im sogenannten erweiterten Probebetrieb. Die Landkreise Mansfeld- Südharz und Burgenlandkreis sind bereits funkversorgt und werden wohl noch im 1. Quartal 2013 in den erweiterten Probebetrieb eintreten.

Mit Inbetriebnahme der digitalen Einsatzleitstellen in Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau wird somit der Digitalfunk, bis auf den Landkreis Harz, der als Nachzügler erst Anfang 2014 ans Netz geht, das flächendeckende Standardeinsatzmittel. Als Rückfallebene wird mindestens bis Ende dieses Jahres der Analogfunk durch Vorhalten analoger Handsprechfunkgeräte aufrechterhalten. Auch die Fahrzeugumrüstung steht kurz vor ihrem Abschluss. Neben den über 1.000 Fahrzeugfunkgeräten wurden ca. 3.400 Handsprechfunkgeräte beschafft und an die Nutzer ausgegeben.
Guido Steinert