Zum Inhalt springen
< Tätergrößenvermessung mit Laserscanner

Die faszinierende Welt des Web 2.0



Der stern widerlegte in einer Untersuchung diese Kritik. So wurden 50 zufällige Einträge aus verschiedenen Fachgebieten von Wikipedia mit den Inhalten des Brockhaus, nach den Kategorien Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verständlichkeit verglichen. Hierbei schnitt Wikipedia mit der Gesamtnote 1,7 gegenüber dem Brockhaus mit 2,7 sogar deutlich besser ab. In den Einzelwertungen war der Brockhaus bei der Verständlichkeit jedoch überlegen26. Zurückgeführt wird dies auf die Theorie der kollektiven Intelligenz, nach der das Wissen von Gruppen eher richtig ist, als das von Einzelpersonen26. Der Erfolg der Wikipedia ist überwältigend. In der deutschsprachigen Ausgabe wurden von August 2001 bis August 2011 über 1,3 Millionen Artikel gemeinsam erarbeitet, in der englischen Ausgabe sogar ca. 3,8 Millionen Artikel28. Wikipedia ist inzwischen in 220 Sprachen verfügbar. Viele andere prominente Wikis sind seitdem erarbeitet worden, z. B. das Gründer-Wiki, Wiktionary, ZUM Wiki oder das Rezepte-Wiki. So fördert die Arbeit an Wikis die Identifikation mit den Themen und dem Projekt, fördert das Arbeitsklima, führt zu verstärkter Leser-Autor-Interaktion und begünstigt durch Reputation in einer Gemeinschaft die Selbstwirksamkeit.24 Auch wenn bis heute Wikis wissenschaftlich sehr umstritten sind und bei entsprechenden wissenschaftlichen Arbeiten nicht als Quelle genannt werden dürfen, so werden sie doch im Alltag bereits ausgiebig genutzt. Neben der Möglichkeit, sie als Nachschlagewerke in Form von Lexika oder Handbücher zu nutzen, könnten sie auch als Notizblock, Konzeptbeschreibung oder als Unterstützung in Projekten, z. B. für die Arbeitsorganisation oder als Teamseiten genutzt werden.

 

Das Blog oder Weblog

Ein Wiki ist, wie wir feststellen konnten, von Aufbau und Struktur doch recht überschaubar, wenn wir über das Blog sprechen, wird es jedoch wesentlich komplexer. Doch was bezeichnet einen Blog? Es handelt sich zuerst einmal um eine Seite im World Wide Web (WWW), die sich dadurch auszeichnet, dass ein Autor auf dieser relativ kurze Artikel erstellt und veröffentlicht. Bereits in den 90er-Jahren, genau genommen 1997, suchte der Programmierer und Philosoph Jörn Bager nach einer Möglichkeit, seine persönlichen Erlebnisse, Erfahrungen, Gedanken und Meinungen in ein „Internettagebuch“ zu schreiben. Die Wortschöpfung „Blog“ setzt sich als Kunstwort aus „Web“ und „Log“ zusammen (Protokoll oder Log, wie z. B. beim Logbuch) und ähnelt somit einem Tagebuch oder Journal, welches aber im Internet veröffentlicht wird10. Im Laufe der Zeit etablierten sich Blogs für eine Vielzahl von speziellen Themen und Interessengebieten. Neben persönlichen Erfahrungen und Meinungen enthalten diese Artikel dann oftmals hochaktuelles Wissen zu bestimmten Fachthemen und Hinweise auf andere qualitativ hochwertige Internetseiten.

Mittlerweile gibt es sogenannte Blog-Publishing- Systeme, also Anwendungen im Internet, die eine Reihe von Artikeln eines oder mehrerer Autoren ausgeben. Dies sind z. B. die kostenlose Software WordPress, MoveableType oder Textpattern. Weiterhin gibt es Anbieter, die einen Weblog-Service anbieten, wie z. B. Blogger.com, Wordpress.com oder Twoday.net. Auf diesen Seiten ist es möglich, sich kostenlos ein Weblog anzulegen, welches dann in aller Regel werbefinanziert ist. Die Artikel des Blogs erscheinen chronologisch abwärts, der neueste Artikel steht oben. Andere User im Netz können diese lesen, kommentieren oder in eigenen Blogs oder Hyperlinks wiederverwenden. Hierbei kommen sogenannte Permalinks und Trackbacks zum Einsatz, um Beiträge zu verlinken10. Der Eintrag kann so auch einfacher weiterempfohlen und per Trackback nochmals an anderer Stelle veröffentlicht werden. Ein Permalink ist nichts anderes als eine Linkadresse, welche unter einer bestimmten Webseite dauerhaft, auch noch nach Jahren aufgerufen werden kann. Ein Trackback ist ein Rückverweis auf einen ursprünglichen Blogeintrag. Wenn nämlich ein Blogger auf den Beitrag eines anderen Bloggers Bezug nimmt, sendet das System ihm einen sogenannten Trackback, welcher, wenn der ursprüngliche Blogger zustimmt, in dem Beitrag als Link unterhalb des Artikels erscheint. Blogbeiträge können multimedial sein und haben oft Verweise zu weiteren Texten, Bildern oder Videos. Die Verlinkungsarten führen zu einer sehr intensiven Vernetzung und schnellen Verbreitung von aktuellen Nachrichten untereinander in der sogenannte Blogosphäre, also der Gesamtheit der Blogger. Die schnelle Verbreitung führt zu einer hohen Aktualität der Beiträge. Um den Überblick über die Beiträge in einem Blog zu behalten, gibt es ein Archiv, in dem die Artikel in der Regel nach Tagen, Wochen und Monaten abgelegt sind (s. a. Abbildung 6). Oft finden sich auch sogenannte Tag Clouds (s. a. Abbildung 5), also Schlagwortwolken, welche es dem Besucher einfacher machen, nach Beiträgen zu einem bestimmten Thema zu recherchieren.

Blogs, die ein Blogger selbst verfolgt, werden in sogenannten Blogrolls dargestellt. Ein Blogroll bezeichnet eine Aufzählung in Form einer Liste von Blogs anderer Blogger, die auf seiner Webseite in geeigneter Form verlinkt werden.