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Kommunikation Einführung 2013

Das Projekt Digitalfunk BOS

Nachdem in nunmehr elf europäischen Ländern – Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Großbritannien, Ungarn, Island, Litauen, Portugal und Schweden – Tetra-Netze erfolgreich in Betrieb genommen wurden, schreitet auch in Deutschland der Ausbau voran. Neben Deutschland wird auch in sieben weiteren Ländern – Bulgarien, Irland, Kroatien, Norwegen, Österreich, Serbien und Slowenien – der Netzausbau aktiv vorangetrieben. Das deutsche BOS-Digitalfunknetz jedoch wird mit einer geschätzten Zahl von ca. 500.000 Nutzern aus den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wie z. B. THW, Feuerwehren, Rettungsdiensten und natürlich Polizei, das größte Netz seiner Art sein.

Neben den Befürwortern dieser, speziell für diese Anwendergruppen entwickelten Technik, gibt es aber auch kritische Stimmen, die sich mit einer möglichen gesundheitlichen Belastung durch diese neue Technik, auseinandersetzen. Bereits seit den 90er-Jahren werden beide Seiten nicht müde, entsprechende Untersuchungen gegeneinander zu stellen, in denen je nach Interessenlage des jeweiligen Lagers tendenziell auf das Thema Gesundheitsgefährdung eingegangen wird.

Entscheidend ist letztendlich, wie der Gesetzgeber entschieden hat. Dabei wurden für die Risikobewertung nur Studien analysiert, die den allgemeinen wissenschaftlichen Qualitätsstandards entsprechen. Die nunmehr in der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (26.BImSchV) festgelegten Grenzwerte beruhen im Ergebnis auf Empfehlungen durch nationale und internationale Gremien wie die International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO), und den Rat der Europäischen Gemeinschaften, die auf der Grundlage einer Vielzahl von aktuellen wissenschaftlichen Studien Risikobewertungen vorgenommen haben.

Im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms wurden durch die nationale Strahlenschutzkommission (SSK) Grenzwertüberprüfungen im Jahr 2001 sowie im Zeitraum 2002 bis 2008 durchgeführt, die zum Ergebnis hatten, dass keine Hinweise vorliegen, die eine Revision der aktuellen Grenzwerte erfordern würden.

Nichtsdestotrotz gab und gibt es immer wieder kritische Stimmen, die nicht müde werden, auf die möglichen Gefahren hinzuweisen, die im Zusammenhang mit der Nutzung des Digitalfunks BOS verbunden sein können. Daher kommen in den folgenden Beiträgen auch beide Seiten zu Wort und es steht jedem Leser frei, die Sachlichkeit der Argumente abzuschätzen und sich seine eigene Meinung zu bilden.

Eines ist jedoch sicher: Der Digitalfunk BOS auf Basis des TETRA-Standards wird die Kommunikation zwischen allen beteiligten BOS erheblich optimieren und die bisherigen analogen Funknetze ablösen. Die wesentlich effektivere Kommunikation der Teilnehmer wird letztendlich auch zu einer höheren Sicherheit der Bevölkerung beitragen. R. K.